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Wie sage ich es meinem Arbeitgeber?

Wie sage ich es meinem Arbeitgeber?

MS
Autor: Maria Schmidt
Fachliche Prüfung: Jutta Reibl
Veröffentlicht am 31. Mai 2021
Lesedauer ca.

Das Gespräch mit Deinem Arbeitgeber über eine Krebsdiagnose zu führen, stellt oft eine große psychische Belastung dar. Es erfordert Mut und Offenheit, besonders in einem professionellen Umfeld, wo persönliche Themen meist im Hintergrund stehen.

Dennoch kann dieser Schritt zahlreiche Vorteile bringen. Er öffnet die Tür für unterstützende Maßnahmen am Arbeitsplatz und fördert ein besseres Verständnis Deiner Bedürfnisse während der Behandlungsphase.

Nach dem Lesen dieses Artikels weißt Du:

  • welche neuen Möglichkeiten aus diesem Gespräch entstehen können
  • wer Dich vorab unterstützen kann
  • zu welchen Themen Du Dich beraten lassen könntest

Vielleicht kennst auch Du lange Nächte voller Grübeleien über Deine Gesundheit und Deine berufliche Situation. Deshalb kann es sehr entlastend sein, wenn Du mit Deinem Arbeitgeber über Deine Situation sprichst – zum Beispiel über:

  • Anstehende Entscheidungen
  • Mögliche Anpassungen Deiner Aufgaben und Verpflichtungen
  • Rehabilitationsmaßnahmen für einen Wiedereinstieg in Deinen Beruf

Sicher hast Du Ängste bezüglich der Reaktion, daher ist es wichtig, dass Du weißt, dass dieses Gespräch freiwillig ist. Du musst Deine Krankschreibung bei Deinem Arbeitgeber abgeben. Wenn möglich solltest Du Deinem Arbeitgeber mitteilen, dass Du länger Krank sein wirst. Aber über Deine Erkrankung selbst musst Du nicht sprechen.

Solltest Du Dich für dieses Gespräch entscheiden, kannst Du Dich im Vorhinein auch an den Betriebsrat, die Schwerbehindertenvertretung, die Abteilung betriebliches Eingliederungsmanagement oder die Personalvertretung Deines Unternehmens wenden. Sie bieten Dir unter anderem Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) und Unterstützung bei der Kommunikation mit Deinem direkten Vorgesetzten.

Aus Deiner Offenheit gegenüber Deinem Arbeitgeber können sich neue Möglichkeiten für Dich ergeben, wie zum Beispiel:

  • flexiblere Arbeitszeiten und bei Bedarf kurzfristig freie Tage
  • Anpassung Deines Aufgabenbereiches an Deine Bedürfnisse
  • Umschulungsmöglichkeiten oder Rehabilitation

Gleichzeitig ist die Entscheidung gegen Deinen Beruf eine Möglichkeit, die Du in Betracht ziehen und über die Du Dich informieren kannst. Lass Dich zu folgenden Themen beraten:

  • Rehabilitationsmaßnahmen für den Wiedereinstieg in Deinen alten Beruf
  • finanzielle Unterstützung
  • Nahtlosigkeitsregelung
  • Anschlussheilbehandlung
  • Erwerbsminderungsrente

Das sind nur einige Begriffe, mit denen Du Dich frühzeitig, noch während Deiner Behandlung, auseinandersetzen solltest. Dann kannst Du vorausschauend planen. Der Krebsinformationsdienst bietet Dir eine Liste mit Ansprechpartnern für Deine individuelle, bedarfsgerechte Beratung.

Zusammengefasst

Eine Krebsdiagnose muss nicht das Aus für Deine Berufstätigkeit bedeuten. Ein Gespräch mit Deinem Arbeitgeber kann Dir Türen öffnen und neue Wege aufzeigen, wie Du zurück in den Arbeitsalltag kommst – zum Beispiel mit neuen Arbeitszeitmodellen, Aufgabenbereichen oder beispielsweise Umschulungsmöglichkeiten.

Das kannst Du tun

  • Sprich mit Deinem Arbeitgeber offen über Deine Erkrankung, Behandlung und Deine beruflichen Vorstellungen.
  • Nutze das Beratungsangebot des Krebsinformationsdienstes.

Tipps der Mika-Redaktion:

Hier findest Du alle wichtigen Informationen zu den Themen Krankschreibung, Krankengeld, Schwerbehinderung und Wiedereingliederung.

Bei Fragen rund um Deine Erkrankung kannst Du Dich jederzeit an den Krebsinformationsdienst wenden.

Quellen

  • Arbeiten mit einer Krebserkrankung, Krebsinformationsdienst, 20.01.2021, abgerufen am 19.08.2021 von www.krebsinformationsdienst.de
  • Otto (2018), Arbeiten trotz Krebserkrankung. Springer-Verlag GmbH Deutschland 2018.
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