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Diagnose & Beruf – Wie geht es weiter?

Diagnose & Beruf – Wie geht es weiter?

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Autor: Roland Krieseling, B.Sc.
Fachliche Prüfung: Jutta Reibl
Veröffentlicht am 7. Oktober 2021
Lesedauer ca.

Nach dem Lesen des Artikels weißt Du:

  • warum das Gespräch mit Deinem Arbeitgeber wichtig ist
  • was Du bedenken solltest, wenn Du weiter arbeiten möchtest
  • wo Du Beratung und Unterstützung findest

Ein möglichst normales Leben während Deiner Behandlung zu führen, kann zu einer der größten Herausforderungen werden. Vielleicht kannst Du aufgrund der Erkrankung nicht arbeiten kannst und wirst daher von Deinem Arzt krankgeschrieben. In diesem Fall bekommst Du zunächst Lohnfortzahlung von Deinem Arbeitgeber. Nach 6 Wochen Arbeitsunfähigkeit bekommst Du grundsätzlich Krankengeld von Deiner Krankenkasse gezahlt.

Wenn Du gesundheitlich Deinen Beruf ausüben kannst, stellt sich die Frage, ob Du weiterhin arbeiten möchtest. In Vollzeit? Oder lieber in Teilzeit? Eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen bei dieser Überlegung auch die finanziellen Aspekte. Da der Beruf mitunter belastend sein kann, kannst Du auch mit Deinem Arzt darüber sprechen, was er aus medizinischer Sicht für sinnvoll hält.

Gespräch mit Deinem Arbeitgeber

Wenn Du weiter arbeiten möchtest, solltest Du Dir Gedanken machen, ob ein Gespräch mit Deinem Arbeitgeber sinnvoll ist. In bestimmten Situationen kann es hilfreich sein, wenn Dein Arbeitgeber über Deine Erkrankung Bescheid weiß. Wenn Dein Arbeitgeber nicht von Deiner Erkrankung weiß, dann wird es ihm auch schwer fallen, Dir Verständnis für Deine Situation entgegenzubringen. Sollte sich Deine Situation kurzfristig ändern, kann ein Arbeitgeber Deine Beweggründe besser verstehen und Dich unterstützen.

Gemeinsam könnt Ihr am besten nach sinnvollen Strategien und Lösungen für die neue Situation suchen. Vergiss nicht, dass sich Deine Bedürfnisse im Laufe der Behandlung ändern können. Es kann sein, dass Du Dir auch einmal kurzfristig frei nehmen musst oder flexiblere Arbeitszeiten brauchst. Das sollte von vornherein klar kommuniziert werden. So könnt Ihr eventuell Deine Aufgaben entsprechend anpassen oder Du kannst Dich bei Bedarf freistellen lassen.

Wenn Du nach längerer Krankschreibung zurück in den Beruf möchtest, wird in der Regel eine Wiedereingliederung durchgeführt (Hamburger Modell). Du steigst stufenweise wieder in den Berufsalltag an und die Belastung wird schrittweise gesteigert. Während der Wiedereingliederung erhältst Du grundsätzlich Krankengeld von der Krankenkasse.

Du brauchst Rat?

Wenn Du Dir unsicher bist, was du im Hinblick auf Deine Arbeit tun sollst, frag Dein Behandlungsteam oder eine Beratungsstelle um Rat. Hier findest Du professionelle Hilfe und Begleitung.

Zusammengefasst:

Krankmelden oder Arbeiten – es kann hilfreich sein, das Gespräch mit Deinem Arbeitgeber zu suchen. So könnt ihr gemeinsame Wege finden, um deinen beruflichen Alltag an deine Krankheit und Therapie anzupassen.

Das kannst Du tun:

  • Suche das Gespräch mit Deinem Arbeitgeber, um gemeinsam sinnvolle Lösungen zu finden
  • Frage Dein Behandlungsteam um Rat, falls Du Dir im Hinblick auf deine berufliche Tätigkeit unsicher bist

Quellen

  1. Mentschke, L., Leuteritz, K., Daneck, L., Breuer, N., Sender, A., Friedrich, M., … & Geue, K. (2017). Krebs und Karriere?–Eine qualitative Untersuchung zur beruflichen Situation und Integration junger Erwachsener mit Krebs. PPmP-Psychotherapie· Psychosomatik· Medizinische Psychologie, 67(02), 76-82.
  2. Arbeiten mit einer Kreserkrankung: Krankschreibung, Krankengeld, Schwerbehinderung, Wiedereingliederung, Krebsinformationsdienst,  20.01.2021, abgerufen am 11.10.2021 von www.krebsinformationsdienst.de
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