Beitrag
Tipps gegen Ausschlag

Tipps gegen Ausschlag

AB
Autor: Anna-Lena Becker
Fachliche Prüfung: Dr. Christian Keinki
Veröffentlicht am 5. August 2021
Lesedauer ca.

Nach dem Lesen des Artikels weißt Du:

  • welche Basispflege Du selbst anwenden kannst
  • warum Sonnenschutz so wichtig ist
  • ab wann Du unbedingt Dein Behandlungsteam informieren musst

Die Nebenwirkung an der Haut entsteht durch die Einnahme bestimmter Krebsmedikamente. Der Ausschlag entsteht vor allem an den Hautstellen, die mit Sonnenlicht in Berührung kommen. Das betrifft unter anderem das Gesicht, wodurch die Nebenwirkung direkt sichtbar wird. Bei dem Ausschlag handelt es sich um Papeln, Pusteln, Hautrötungen und trockene, teils juckende Haut. Medizinisch wird dieser Ausschlag als akneiformes Exanthem bezeichnet.

Von Beginn an: Die Basispflege

Zur Vorbeugung kannst Du selbst eine geeignete Basispflege anwenden. Diese besteht aus:

Sonnenschutz (LSF 50+) + 5-10%iger Harnstoffcreme + pH5 neutrale Waschlotion. 

Dabei ist zu beachten, dass Rash sich in zwei Phasen äußert. In der ersten Phase benötigt Deine Haut weniger stark rückfettende Pflege, zum Beispiel in Form eines Hautgels. In der zweiten Phase benötigt die ausgetrocknete Haut eher stark rückfettende Cremes. Dies ist unbedingt bei der Auswahl der Basispflege zu beachten.

Diese Dinge lieber vermeiden

Starke Hitze, Feuchtigkeit oder enge Kleidung können die Hautreaktionen noch verstärken. Deshalb ist zum Beispiel ein Saunabesuch oder langes Baden nicht empfehlenswert.

Auch wenn der Hautausschlag Dich an Akne erinnert, ist die Anwendung von Akne-Cremes kontraproduktiv! Diese trocknen die Haut aus und verstärken die Hautreaktion.

Sonne ist ebenfalls ein Verstärker des Ausschlags. Deshalb vermeide die direkte Sonneneinstrahlung und Solarienbesuche sowieso.

Antibiotika zur Vorbeugung und Behandlung

Bei der Therapie mit den Medikamenten, die mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit diese starken Hautreaktionen hervorrufen, werden bereits zur Vorbeugung Antibiotika verordnet. Diese helfen, einen schweren Verlauf und Superinfektionen zu verhindern. Deshalb ist es besonders wichtig, dass Du die Antibiotika wie verordnet anwendest. Auch, wenn noch gar keine sichtbaren Symptome bestehen.

Was tun, wenn die vorbeugenden Maßnahmen nicht mehr ausreichen?

Wenn sich Dein Hautbild verschlechtert und die Papeln und Pusteln sich immer weiter ausbreiten, informiere direkt Dein Behandlungsteam. Dieses kann Dir dann geeignete Cremes mit einem Antibiotikum oder Kortison verordnen.

Bei Juckreiz kann zum Beispiel Kühlung lindern.

Bei Schmerzen kannst Du nach Rücksprache mit Deinem Behandlungsteam auch leichte Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol anwenden.

Bleiben der Ausschlag oder Narben?

In einigen Fällen wird auch die Therapie pausiert oder die Dosis reduziert. So kann sich Deine Haut wieder beruhigen.

Nach Absetzen der Medikamente erholt sich die Haut in der Regel nach 4–6 Wochen wieder vollständig ohne Narbenbildung.

Zusammengefasst

Zur Vorbeugung und Behandlung von Hautausschlägen gibt es eine unterstützende Basispflege und ein paar Verhaltensregeln.

Das kannst Du tun

  • in Erfahrung bringen, ob bei Deinem Krebsmedikament Rash als sehr wahrscheinliche Nebenwirkung auftreten kann
  • die besprochenen Basismaßnahmen von Beginn an durchführen
  • Deine Haut stets gut beobachten und bei Verschlechterung des Hautbildes direkt Dein Behandlungsteam ansprechen

Quellen

  1. Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF): Supportive Therapie bei onkologischen PatientInnen -Langversion 1.3, 2020,AWMF Registernummer: 032/054OL, www.leitlinienprogramm-onkologie.de abgerufen am: 11.06.2021
  2. D. Dartsch. Der Krebspatient in der Apotheke – Beratungswissen für die Praxis. 1.Auflage, Hamburg; 2020
  3. PharmazeutischeZeitung.de (Internet). G. Heyn. Hautschäden gezielt vorbeugen. 22.09.2019. Abgerufen am: 11.06.2021. Verfügbar unter: www.pharmazeutische-zeitung.de
Auf dieser Seite: